Als eine der ältesten überlieferten ganzheitlichen Methode beinhaltet Yoga sowohl ein umfassendes philosophisches Gebäude als auch eine Praxis zur systematischen Schulung von Geist und Körper durch Bewusstseinsentwicklung und durch innere Erfahrung. Yoga zeichnet sich durch ein vielfältiges Reservoir an Methoden und Techniken aus, die der Anwendung in einem komplementärmedizinischen Setting zur Verfügung stehen und an die speziellen Bedürfnisse des Einzelnen individuell angepasst werden.

Dazu gehören primär Körperstellungen (ASANA), Atemübungen (PRANAYAMA), Übungen zur Förderung der Wahrnehmungs-und Konzentrationsfähigkeit (DHARANA), Meditation (DHYANA) sowie Entspannungsübungen.

Yoga als eine komplementärmedizinische Methode geht nun davon aus, dass jeder Mensch über einen hoch differenzierten Selbstregulierungsmechanismus verfügt und das Potenzial besitzt, die eigenen körperlichen und psychischen Bedürfnisse sowie schädigende Einflüsse zu identifizieren und die eigenen kreativen Ressourcen zu aktivieren. Somit strebt Yoga als komplementärmedizinische Methode danach, die eigene Lebenskompetenz zu stärken und gesundheitsschädigendes Verhalten immer besser zu erkennen und in Folge zu vermeiden.

Zusammengefasst fokussiert Yoga als eine komplementärtherapeutische Methode die systematische Entwicklung und Stärkung folgender Bereiche:

• Förderung der Selbstwirksamkeit – die Methoden (Instrumente) des Yoga fördern über Körper- und Atemübungen als auch über meditative und mentale Übungen die Selbstwahrnehmung und führen in eine zunehmende Selbstverantwortung gegenüber der eigenen Verhaltenweisen, die die Selbstwirksamkeit stärkt und erfahren lässt.
• Stärkung der Selbstregulation – Auflösen von Störungen und Ungleichgewichten der Selbstregulation als Ursachen von Gesundheitsbeeinträchtigungen und Beschwerden.
• Förderung der Lebenskompetenz – Bewusstwerdung des Umgangs mit Beschwerden, Hindernissen und Krankheit bei Entwicklung der Fähigkeit, die eigenen körperlichen, psychischen und geistigen Ressourcen optimal zur Entfaltung zu bringen.

Grenzen

Eine in diesem Sinne entwickelte gezielte, regelmäßige Yoga-Praxis ist kein Ersatz für medizinische, physio- und/oder psychotherapeutische Behandlung!

Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen werden mit Klient*innen im Vorhinein besprochen und gegebenenfalls wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit weiteren komplementärmedizinischen Methoden des Dachverbands sowie dem medizinischen Fachpersonal gesucht.